Es fühlt sich gut an, wenn....
Lebensmittel aus der Region sind,
frisch gekochtes und qualitativ hochwertiges Essen zubereitet wird,
Sie in einem kuscheligen Bett in landestypischen und natürlichen Materialen träumen,
Souvenirs an eine schöne Zeit erinnern die in der Umgebung erzeugt wurden,
das Umfeld zu Fuß, mit Pferd, Kanu, Fahrrad, Lama,... erkundet wird,
die Freiheit und Ruhe Begleiter in einer einmaligen Kulisse ist,
man sich Willkommen und wie in einer großen Familie fühlt,
Sie sich weiterentwickeln und das Gelernte zu Hause umsetzen,
zum Erhalt einer intakten Natur und Kulturlandschaft beitragen wird.
Mein Geld belebt die lokale Wirtschaft und gibt den Menschen vor Ort ein faires Einkommen!
Darf ich mich vorstellen
Suomi – Im Land der Seen und Sümpfe
Ist von Finnland oder Suomi die Rede, denken viele Menschen an Seen, Wälder, Schärenlandschaften, Mitternachtssonne, Rentiere, Saunen, Mumins und den Weihnachtsmann. Auf einer Fläche so groß wie Deutschland leben ca. 5,5 Mio. Einwohner. Das Land ist lt. World Happiness Report zum vierten Mal in Folge zum glücklichsten Land der Welt ernannt worden.
Mehr als die Hälfte des Landes ist mit Wald bedeckt und über 180.000 Seen bieten sich rund um den Jahreskreis für verschiedenste Freizeitaktivitäten an.
In den 40 Nationalparks fühlen sich Tiere wie Bären, Wölfe, Luchse, Elche, Biber, Kraniche, Adler, die Saimaa Ringelrobbe (eine der seltensten Robbenarten) äußerst wohl.
10 interessante Punkte
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Finnland ist ein relativ junges Land. Am 6. Dezember 1917 erklärte es sich von Russland als unabhängig. Als erstes europäisches Land führte das damals russische Großfürstentum Finnland 1906 das Frauenwahlrecht ein.
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Aki Kaurismäki ist ein berühmter Filmregisseur. Der Film: „Die andere Seite der Hoffnung“ erhielt auf der Berlinale 2017 den „Silbernen Bären“ für die beste Regie. Der Film selbst handelt von einem syrischen Flüchtling, der als blinder Passagier nach Helsinki gelangt.
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Im Westfinnischen Savonlinna finden jährlich (außer in Zeiten von Corona) Opernfestspiele statt. Schauplatz ist der Burghof der mittelalterlichen Burg Olavinlinna, die inmitten eines Sees liegt. Im überdachten Zuschauerraum haben mehr als 2.200 Besucher Platz.
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In Finnland befinden sich sieben UNESCO-Weltkulturerbestätten.
1) Alt-Rauma ist eine der ältesten Hafenstädte in Finnland und wurde damals aus Holz erbaut.
2) Östlich von Rauma befindet sich eine der wichtigsten Grabstätten aus der Bronzezeit.
3) Die Festung Suomenlinna liegt auf einer Inselgruppe vor den Toren Helsinkis.
4) Die Jahrhunderte alte Holzkirche von Petäjävesi in Mittelfinnland.
5) Die Verla Holz- und Kartonagenfabrik ist ein einzigartiger Industriekomplex, der Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts florierte.
6) Die unzähligen Inseln des Kvarken-Archipels entstanden während der Eiszeit vor 10.000 bis 24.000 Jahren.
7) Mit dem skandinavisch-russische Meridianbogen oder kurz Struve Bogen (nach dem Astronomen Friedrich Georg Wilhelm Struve 1793-1864 benannt) wurde die Erdabplattung an den Polen vermessen und bestätigt.
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Als nicht alltägliches Souvenir bieten sich die mundgeblasenen Aalto-Vasen von der Glasmanufaktur Iittala an. Vom Architekten Alvar Aalto entworfen, erinnern die asymmetrisch-welligen Formen an Finnlands Seen. Aalto entwarf nicht nur Vasen, sondern auch die Finlandia Halle, eine berühmte Konzerthalle in Helsinki.
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Die angeblich größte Holzkirche der Welt mit 3.400 Sitzplätzen befindet sich in Kerimäki. Das größte mittelalterliche erhaltene Gebäude in Finnland ist die Burg Turku.
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Finnland veranstaltet jährlich kuriose Sportarten wie die Weltmeisterschaft im Ehefrautragen oder Matschfußball.
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Das finnische Nationalepos Kalevala zählt zu den wichtigsten literarischen Werken von Finnland.
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In Finnland gilt das Jedermannsrecht oder Jokamiehen Oikeudet. Jede/r der durch Finnland reist, hat das Recht, frei durch die Natur zu wandern, diese für Freizeitzwecke zu nutzen, Pilze oder Beeren zu sammeln und mit einer Angel zu fischen.
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Genießen Sie Karjalanpiirakka (Karelische Piroggen), ein Gebäck traditionell aus Roggenmehl und einer Füllung aus Kartoffel, Reis oder Karotten oder die größeren Kalakukko, welche mit Fisch gefüllt sind. Für Naschkatzen ist es unvorstellbar, den köstlichen Zimtbrötchen oder Korvapuusti zu widerstehen.
Tango, der Nationaltanz
Der Tango fand seinen Weg im Jahre 1913 nach Finnland, nachdem ihn europäische Einwanderer in Südamerika als Ausdruck ihres Heimwehs erfunden hatten. Die charakteristische melancholische Musik tröstete das finnische Volk ein wenig über das Leid während der russischen und schwedischen Fremdherrschaft hinweg. Seit 1985 gibt es das Tango-Festival in Seinäjoki mit mehr als hunderttausend Tango-Fans.
Meine Freundin Marja ist eine begeisterte Tänzerin mit finnischen Wurzeln. Sie hat sich die Zeit genommen, mir ein paar Zeilen über den Nationaltanz zu schreiben:
Viele größere Hotels haben einen eigenen Tanzboden der zum Tanzen einlädt, aber mehr Flair bietet das Tanzen in einem „Koivuhaka“ - einem traditionellen, runden, weiß angestrichenen offenen Tanzpavillon aus Holz mit einer ringsherum verlaufenden Sitzbank auf der Innenseite.
In so einem Tanzpavillon am Rande einer wunderschönen Lichtung schwangen meine finnische Mutter und ich auf ihrer Heimatinsel Kemiö in einer lauen und hellen Sommernacht im Südwesten Finnlands Anfang der 90er Jahre das Tanzbein.
Solche Tanzabende sind ideal zum Anbandeln und einige der Tänzer hatten ihrem Mut durch ein, zwei Bier nachgeholfen und wiegten sich dementsprechend gefühlvoll im Takt der Tangos, Humppas (eine finnische Variante des Foxtrotts im 2/4 Takt) und Polkas.
Die Tanzmusikkapelle, bestehend aus einer Sängerin und zwei Musikern sangen und spielten mit vollem Einsatz. Dabei ließen sie sich auch von der einen oder anderen Gelse nicht beirren.
Eine kleine Anekdote am Rande: Nach vielen Jahren in Österreich hatte das Finnisch meiner Mutter einen leichten Akzent angenommen und ihr Tanzpartner fragte sie damals charmant, ob sie eine Schweizerin sei. Was haben wir gelacht!
Wildes Finnland
Vor der Westküste liegt die größte Schärenlandschaft der Welt. Die finnische Westküste erstreckt sich von Turku im Süden über Vaasa bis hinauf nach Oulu im Norden des Bottnischen Meerbusens. Das Gebiet umfasst Hunderte Kilometer Küste und Zehntausende Inseln.
Der Schärenarchipel vor der Stadt Turku erstreckt sich von der Südwestküste bis zu den Ålandinseln und ist ein Paradies für naturbegeisterte Menschen.
Beliebt bei Radfahrern ist der Archipelago Trail, der 2021 sein 25-jähriges Jubiläum feiert. Radeln Sie in mehreren Tagen einer Ringstraße entlang und entdecken Sie diese Landschaften aus Felsen, Wasser und Wäldern. Brücken und Fähren verbinden die einzelnen Inseln miteinander.
Die Ålandinseln liegen am Eingang des Bottnischen Meerbusens auf halber Strecke zwischen Finnland und Schweden. Die rund 6.700 Inseln, von denen nur ca. 60 bewohnt sind, besitzen einen Sonderstatus mit Selbstverwaltung. Die Einwohner sprechen schwedisch, obwohl die Inseln zu Finnland gehören. Mariehamn ist weit und breit die einzige Stadt mit über 10.000 Einwohnern. Dank der zahlreichen Brücken und Fährverbindungen ist auch hier der beste Weg, diese Inseln per Rad zu erkunden.
Entlang der zerklüfteten Küste gibt es nicht nur kleine Sandbuchten, sondern auch lange Ostseestrände zu entdecken, auch wenn das Wasser nicht mit den Mittelmeer-Wassertemperaturen mithalten kann.
Einer der bekanntesten Strände von Finnland ist wohl der 6 km lange Strand von Yyteri in Pori.
Eine ausgezeichnete Auflistung und Beschreibung finnischer Nationalparks finden Sie unter:
Copyright: VisitFinland Juho Kuva
Lahti – Green Capital 2021
110 km nördlich von Helsinki befindet sich die Industriestadt Lahti. Bis 2025 will die Stadt ohne den Kauf von Emissionsgutschriften CO2-neutral werden.
Das Motto der Stadt lautet „Lokale Lösungen, – globale Wirkung“. So hatte Lahti das erste CO2-neutrale Symphonieorchester der Welt und die Lahti Pelicans, ein Eishockey-Club, wollen eines der weltweit ersten klimaneutralen Sportteams werden.
Bis 2050 will die Stadt eine Kreislaufwirtschaft etablieren, um keine Abfälle mehr zu produzieren.
Dank einem hochwertigen Abfallbewirtschaftungssystem und Energierückgewinnung werden bereits jetzt mindestens 97 % der Haushaltsabfälle verwertet.
Mit dem CitiCAP Projekt wurde eine persönliche Klimaschutz-App entwickelt, die Bürger*innen animiert und belohnt (mittels virtueller Währung) zu Fuß zu gehen, mit dem Rad zu fahren oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.
Lesen Sie hier einen gelungen Artikel darüber oder schauen Sie sich hier einen Kurzbeitrag auf Arte an.
Schon gewusst? Die Auszeichnung „Green Capital“ wird seit 2010 jährlich von der EU-Kommission an eine europäische Stadt verliehen, die als Vorreiter in Umweltaktivitäten ein Vorbild für andere Städte darstellt und innovative Lösungen für Umweltprobleme entwickelt.
Finnische Strategien zur Klimaneutralität
Finnland selbst will bis 2035 CO2-neutral sein. Das Ziel soll neben erneuerbaren Energien und dem Ausstieg aus Kohlekraftwerken auch mit einem Ausbau von Atomkraftwerken erreicht werden. Ich persönlich finde diese Strategie nicht lobenswert, und sie ist in meinen Augen einer der vielen Zielkonflikte. Dieses Beispiel zeigt auf, wie komplex Nachhaltigkeit ist.
Lesen Sie mehr dazu in meinem Artikel Nachhaltigkeit: Zwischen Illusion und Realität.
Finnische Torfmoore sind ebenfalls ein heikles politisches Thema.
Torf wird zur Strom- und Wärmeproduktion verbrannt. Tausende Menschen, meist in strukturschwachen Gegenden, verdienen ihren Lebensunterhalt damit.
Der Torfabbau und die Trockenlegung von einem Moor sind doppelt problematisch: Einerseits geht ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen verloren, andererseits werden bei der Verbrennung riesige Mengen an CO2 freigesetzt.
Glaubt man der Zeitschrift Katapult, so stoßen trockengelegte Moore jährlich doppelt so viel CO2 aus wie der weltweite Flugverkehr.
Renaturierung von Moorgebieten ist ein natürlicher und hocheffizienter Klimaschutz auf allen Ebenen. Diese ist im Vergleich zu anderen Technologien auch relativ günstig.
Obwohl Moore weltweit nur drei Prozent der globalen Landfläche einnehmen, speichern sie doppelt so viel Kohlendioxid wie alle Wälder der Erde zusammen (Quelle: NABU). Außerdem sind Moore ein Hotspot an Biodiversität.
Zurück nach Helsinki: Kalasatama, der frühere Fischereihafen, ist ein Vorzeigebeispiel für eine klimaneutrale Stadtplanung.
Strom und Wärme wird aus erneuerbaren Energien mit Solarpaneelen oder Erdwärmepumpen gewonnen, die Häuser selbst sind mit einer optimalen Wärmedämmung ausgestattet und bieten viele Gemeinschaftsräume. U-Bahn und Elektrobusse gehören zum Stadtbild und die Anwohner können E-Autos mieten. Es gibt in diesem Stadtviertel keine Müllabfuhr, sondern eine zentrale Müllabfallsauganlage. Ist das nicht Science-Fiction?!
Nein! So funktioniert´s: Im Abfallraum der Wohnhäuser hat jede Müllsorte ein eigenes Fenster und eine eigene Farbe. Die Anwohner bekommen einen Chip, um die Bullaugen zu öffnen und ihren Müll fachgerecht zu entsorgen. Nach dem Schließen wird der Müll mit Unterdruck durch ein unterirdisches Kanalsystem in die Müllzentrale gesaugt.
Ungewöhnliche Nächtigungen
Die finnischen Sommerhäuser werden liebevoll Mökki genannt. Sie sind in der Regel aus Holz gebaut und mit einer Sauna ausgestattet. Ein perfekter Ort, um die Seele baumeln zu lassen und die finnische Natur mit ihren Seen zu erkunden. Nachfolgend finden Sie eine bunte Sammlung an Übernachtungstipps.
1. 20 Minuten von Helsinki entfernt erreichen Sie die Insel Vallisaari und das Ecocamp.
Verbringen Sie eine Nacht inmitten der Bäume in einem originellen Baumzelt (Tentsile).
2. Das Hotel Katajanokka auf der gleichnamigen Insel nahe der Innenstadt diente von 1837 bis 2002 als Gefängnis. Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten öffnete das Green Key zertifizierte Hotel 2007 für zahlende Gäste seine Pforten.
3. Direkt am Meer laden unzählige Leuchttürme zum Nächtigen ein. Viele sind mit einer Sauna und einem Restaurant ausgestattet. Visit Finland stellt hier sechs Leuchttürme vor.
4. Das Kadermo Ashtanga Yoga Retreat auf der Insel Kadermo ist ein friedlicher Ort ohne Geschäfte oder Autos. Lassen Sie den Alltag hinter sich und spazieren Sie zwischen 300 bis 500 Jahre alten Eichen und lernen Sie Yoga mit all seinen Facetten kennen.
An rund 200 Tagen im Jahr zeigt sich in Lappland das Nordlicht.
Die aktivsten Monate sind dabei der Frühling und Herbst.
Viele Unterkünfte im Norden von Finnland haben ein Glasdach, um dieses Schauspiel zu bewundern.
Copyright: Verena Streyc
Mein Tipp:
Das Label Sustainable Travel wurde von Visit Finland entwickelt und 2019 gelauncht. Seitdem werden nachhaltig wirtschaftende Hotels, Regionen, Unternehmen, Attraktionen etc. zertifiziert.
Anreise:
Die bequemste Anreise ist mit dem Nachtzug (Autotransport möglich) von Wien nach Hamburg. Genießen Sie das Flair der Stadt, legen Sie in Hamburg oder der Hansestadt Lübeck eine oder zwei Nächte ein, bevor Sie in Travemünde an Board der Finnlines gehen.
Finnland hat ein hervorragendes Bahnnetz mit ausgezeichnetem Ruf. Die Mitnahme eines Autos ist auf manchen Strecken möglich. Mit dem Sommer-Urlaubsticket (Gültig 5, 7 oder 9 Tagen) nutzen Sie das finnische Zugnetz so oft Sie wollen.
Nähere Infos:
Ein anderer Weg ist mit dem Nachtzug von Wien direkt nach Warschau zu fahren und mit einem Fernbus weiter nach Tallinn (Direktverbindung mit Flixbus an ausgewählten Tagen). Helsinki ist von Tallin in rund 2 Stunden per Fähre erreichbar.
Ein ehrgeiziges Projekt, dessen Ursprung bereits 25 Jahre zurückliegt und das jetzt endlich in Fahrt kommt, ist das Rail Baltica Projekt. Es ist das größte Infrastrukturprojekt der letzten 100 Jahre. Frühestens ab 2030 sollen Reisende bequem von Berlin und Warschau ins Baltikum und weiter nach Helsinki reisen können.
Tourismusamt:
Dieser Artikel ist in meinen Juli und August Reise-Inspirationen erschienen.