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Mit der richtigen Sonnencreme sich und die Natur schützen

 

 

Mit dem Griff zur richtigen Sonnencreme tragen Sie zum Schutz der Meere und der heimischen Gewässer bei!

 

Yousong Ding von der Universität von Florida schreibt in einem Artikel von 2018, dass jedes Jahr bis zu 14.000 Tonnen Sonnenschutzmittel durch Schwimmen, Baden und Planschen in Gewässer gelangen.

Das entspricht einem Gewicht von über 100 Blauwalen!

 

Nicht nur Korallenriffe und andere Meereslebewesen werden geschädigt, sondern auch Lebewesen in heimischen Gewässern werden in Mitleidenschaft gezogen, wie mir Priv.-Doz. Dr. Martin Kainz vom WasserCluster in Lunz am See telefonisch bestätigt hat.

 

Eine kleine Auswahl von Inhaltsstoffen in Sonnencremen, die unser Ökosystem schädigen:

 

Mikroplastik

Inhaltsstoffe, die Mikroplastik beinhalten, beginnen meist mit „Poly…“.  

 

Oxybenzon (Benzophenon-3), Octinoxat, Octocrylen, Parabene usw.

schädigen den natürlichen und menschlichen Organismus. (Quelle: National Library of Medicine)

 

Die Universität Stanford hat letzten Monat eine Studie veröffentlicht, in der die Auswirkungen von Oxybenzon auf Korallen und andere Meereslebewesen analysiert wurden. Stanford-Forscher*innen verwendeten u. a. Anemonen als Korallenersatz.

Fazit: Die Anemonen, die in künstlichem Meerwasser unter simuliertem Sonnenschein Oxybenzon ausgesetzt waren, starben alle innerhalb von 17 Tagen, während Anemonen, die ohne simuliertes

Sonnenlicht Oxybenzon ausgesetzt waren, lebensfähig blieben.

Die Untersuchung zeigt, dass Oxybenzon für Sonnencremen ungeeignet ist, da dieser Inhaltsstoff die Sonneneinstrahlung für Korallen giftig macht.

 

UV-Filter

Sind chemische oder mineralische UV-Filter die bessere Lösung?

 

WWF Chemikalienexpertin Dr. Erika Bellmann schreibt in einem Artikel von 2020: „Es gibt leider noch keine völlig unbedenklichen UV-Filter in Sonnenschutzprodukten“.

Im Zuge meiner Recherchen bin ich auch auf die Website von Dr. Jetske Ultee, Forschungsärztin für kosmetische Dermatologie, gestoßen. Sie listet rund 20 UV-Filter mit zusätzlichen Informationen anhand der Ampelskala grün, orange und rot auf.

 

Laut Priv.-Doz. Dr. Martin Kainz macht die Konzentration das Gift. UV-Filter in Sonnencremen brauchen sehr lange, um abgebaut zu werden. In stehenden Gewässern (z.B. Baggerseen) mit fehlendem Zu- und Abfluss ist die Konzentration höher als in Seen mit einem Zu- und Abfluss. Ist eine gute Wasserdurchmischung gewährleistet, werden Schadstoffe von Seen in Flüsse und letztendlich in die Meere weitertransportiert.

Nanopartikel wiederum können über die Nahrungskette oder den Grundwasserspiegel wieder den Weg in den menschlichen Körper finden.

 

Die Alternative der Umwelt zuliebe keine Sonnencreme aufzutragen, erhöht je nach Hauttyp das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Auch keine Lösung!

Meine Tipps

  • Benutzen Sie UV-Badebekleidung und T-Shirts

  • Die Sonnencreme sparsam benutzen

  • Zertifizierte Naturkosmetikprodukte sind mikroplastikfrei (Siegel sind z.B. BDIH, Natrue oder Ecocet) aber nicht automatisch nanopartikelfrei

  • Sich des eigenen Hauttyps bewusst werden und nach den dementsprechenden Empfehlungen handeln

  • Die Sonnencreme einziehen lassen und unbedingt abduschen, bevor Sie in ein natürliches Gewässer springen

  • Die App: CodeCheck: Scannen Sie Barcode bei Lebensmittel- oder Kosmetikprodukten ein und erfahren Sie, was die Inhaltsstoffe bedeuten.

 

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Je weniger Sonnencreme in das Wasser kommt, desto besser!

 

Wenn wir Flüsse beispielsweise mit unseren Blutbahnen vergleichen und Seen als lebenswichtige Organe im eigenen Körper betrachten, hören wir vielleicht früher auf „toxische Cocktails an der Bar zu bestellen“.

 

Best Practice Beispiele verschiedenster Länder:

Der Pazifikstaat Palau war das erste Land, das seit 2020 Sonnencremes, die schädigend für das Ökosystem Meer sind, verboten hat.

Länder und Bundesstaaten wie Hawaii, Key West (Florida), Yucatán, die Karibikinsel Bonaire, die Jungferninseln und Thailand haben nach und nach Gesetze verabschiedet, die Sonnencremes mit schädigenden Inhaltsstoffen verbieten.

 

Best Practice Beispiel aus Tulln

Das Startup Lignovations hat den diesjährigen Startup World Cup gewonnen. Das Unternehmen

entwickelte in den letzten fünf Jahren als Spin-off Team der TU Wien rein pflanzliche und nachhaltige Inhaltsstoffe für Kosmetikprodukte wie Sonnenschutzmittel. Lignin nennt sich das Wundermittel, welches aus verholzter Biomasse gewonnen wird und als die Alternative zu Erdöl in Konsumgütern angesehen wird.

Die ersten Sonnenschutzmittel mit Lignin und ohne Nanopartikel plant das Unternehmen für die Sommersaison 2023.

 

Für mich ein Schritt in die richtige Richtung! Aber ein so komplexes Problem kann man nicht mit einem einzigen Inhaltstoff in den Griff bekommen. Umso wichtiger ist es neue Technologien aus allen Blickwinkeln zu betrachten.

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