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Luchstrail – Natur und Freiheit pur!

 

Das Foto beschreibt den Luchstrail kurz und knapp. Berge, Wasser, Wald, umgeben von einem mystischen Schleier der Wildnis. Eine artenreiche Fauna und Flora waren meine ständigen Begleiter während der ersten sieben Etappen von Reichraming nach Mooslandl.

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Der Trail verläuft auf insgesamt 11 Etappen durch drei österreichische Bundesländer und mehrere Schutzgebiete. Der Start ist im oberösterreichischen Reichraming, im Nationalpark Kalkalpen. Über die Haller Mauern geht es in die Steiermark, in den Nationalpark Gesäuse. Die schroffen Berge weichen bei Landl den Steirischen Eisenwurzen und am Gamsstein wird die Grenze zu Niederösterreich überquert. Das Finale Grande des Trails ist das Wildnisgebiet Dürrenstein bei Lunz am See.

 

Was habe ich allein unterwegs erlebt,

wie ist es mir nach den täglichen Tagesetappen von bis zu 20 Kilometern mit Auf- und Abstiegen von über 1.000 Höhenmetern sowie einem 10 Kilo schweren Rucksack am Rücken ergangen?

 

Werfen Sie einen Blick in mein Reisetagebuch über die wilde Mitte Österreichs.

Etappe 1 – Das Reichraminger Hintergebirge

Der Trail hat für mich am Parkplatz Anzenbach in Reichraming begonnen. Mein Bruder und seine Familie sind mit mir die ersten Kilometer gemeinsam am „Buchensteig“ gewandert.

Während der Wanderung gab der Wald immer wieder Blicke auf den in der Sonne glitzernden

smaragdgrünen Reichramingbach frei, wo ich mich mehrmals abkühlte.

 

Beim Verlassen des Buchensteigs wanderte ich auf der Forststraße durch in Felsen geschlagene Tunnels und stärkte mich bei der Großen Klaushütte. Die Forststraße ist eine beliebte Fahrradstrecke, die auch ich in einem anderen Urlaub gefahren bin. Nach einigen Kilometern zweigte ein Steig auf die Anlaufalm (987 Meter) ab. Es ging durch einen Laubwald, wo eine Ringelnatter meinen Weg kreuzte, steil hinauf. Immer wieder erhaschte ich Blicke auf den schier endlosen Wald. Oben angekommen machten die Bäume dann doch der Anlaufalm Platz.

 

In der Ferne kündigten sich bereits mächtige Berge an.

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Etappe 2 – Über die Blahbergalm zum Hengstpass

 

Über einen wunderschönen, aber sehr steilen Pfad (schwarze Markierung) ging es wieder hinunter auf die Forststraße zum Schleierfall. Felsen, steil abfallende Hänge, die Schwindelfreiheit voraussetzten.

 

Panoramablicke auf das Reichraminger Hintergebirge und ein Bach mit

kleineren Wasserfällen begleiteten mich talwärts.

 

Erholt habe ich mich nach diesem Pfad auf der Forststraße, bevor der Knappensteig bei einem Biwak Platz abzweigte. Steil bergauf und größtenteils durch den Wald zog sich mein Weg auf die Blahbergalm (1.040 Meter). Am Nachmittag führte mich ein Waldweg über den Ahornsattel zur Dörflmoaralm, wo mir die Gipfelkulisse des Toten Gebirges die Sprache verschlug. Nicht minder schön waren die Blumenwiesen mit ihren Schmetterlingen und Insekten. Bergab ging es eine Forststraße entlang, die beim Hengstpass endete.

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Etappe 3 – Über die Haller Mauern nach Admont

Während ich die vergangenen Tage durch einen naturnahen Mischwald, der weitgehend von menschlichen Eingriffen verschont wird, gewandert war, ging es nun kilometerlang durch eine „Nadelwald Plantage“. Der Unterschied stimmte mich sehr nachdenklich.

Ein schweißtreibender Aufstieg drängte meine Gedanken in den Hintergrund und die „Plantage“ machte einem Mischwald Platz.

 

Erste Blicke auf die Haller Mauern wurden frei!

 

Der Wald lichtete sich und ich wanderte umgeben von Latschen und blühenden Alpenrosen in einen imposanten Talkessel, wo sich das Admonterhaus (1.723 Meter) das erste Mal zeigte.

Gut gestärkt mit Momos (Tibetanischen Teigtaschen) ging es mit Blick auf Admont hinab ins Tal. Üppige Blumenwiesen in Gelb, Lila und Weiß ließen mich staunen, bevor ich wieder im Wald verschwand. Die letzten Kilometer ging es auf der Asphaltstraße von Hall nach Admont.

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Etappe 4 – Von Admont ins Gesäuse

Ein weiterer Aufstieg erwartete mich. Die Stadt Admont mit ihrem Stift, das Ennstal und die Haller Mauer im Rücken wanderte ich größtenteils durch den Wald auf die Scheiblegger Hochalm.

 

Von dort hatte ich eine grandiosen Aussicht auf den Dachstein, Grimming, Trieben und die Bergwelt der Steiermark.

 

Gestärkt durch eine ausgiebige Jause ging es zuerst auf einem anspruchsvollen schmalen zick-zack Geröllweg talwärts Richtung Kaiserau. Der Weg veränderte sich nach und nach zu einem schmalen Waldpfadweg und mündete in eine Forststraße. Einigermaßen ausgeruht sammelte ich meine Kräfte für den letzten Aufstieg zur Klinke Hütte (1.504 Meter).

Oben angekommen stellte ich ernüchtert fest, dass sich vor der Hütte ein großer Parkplatz mit Autos befand: Die Hütte ist auch per Mautstraße erreichbar.

 

Ich suchte mir abseits der Hütte ein einsames Plätzchen und ließ mir für den Rest des Tages

die Sonne ins Gesicht scheinen.

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Etappe 5 – Panoramawanderung nach Johnsbach

Rauf und runter war heute das Tagesmotto. Über das Kalblinggatterl erreichte ich am Vormittag die Mödlinger Hütte (1.523 Meter), wo ich mir einen warmen Apfelstrudel gönnte.

 

Reichenstein, Ödstein, Hochtor, Hochzinödl und viele weitere Gipfel tauchten der Reihe nach auf,

wenn ich Richtung Norden schaute. Drehte ich meinen Kopf gen Süden war die sanfte Berglandschaft

der Steiermark in meinem Blickfeld.

Am Spielkogel (1.731 Meter) erwartete mich ein „Mini“ Gipfelkreuz und am Anhartskogel (1.764 Meter) naschte ich aus einem Meer von Preiselbeeren. Am kleineren Niederberg überraschten mich mehrere Teiche mit Libellen. Schwer fiel mir der unspektakuläre Abstieg in das Bergsteigerdorf Johnsbach.

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Etappe 6 – Bergab zur Enns und bergauf zur Ennstaler Hütte

Im Ort stattete ich dem Bergsteigerfriedhof einen Besuch ab, bevor ich gemütlich den Johnsbach marschierte. Die Uferbereiche des Baches dürfen nur an ausgewiesenen Stellen betreten werden.

 

Eine steile und zerklüftete Gesäusekulisse ragte neben mir empor und ließ mich immer wieder innehalten.

 

Der Weg mündete in den Erlebnisweg „Der wilde John“ und endete am Erlebniszentrum Weidendorn, einem lebendigen Bauwerk mit einem begehbaren ökologischen Fußabdruck aus einem Heckenlabyrinth. Mit der Ennsbrücke wartete das nächste WOW auf mich: Im Vordergrund die smaragdgrün schimmernde Enns, im Hintergrund das imposante Gesäuse.

Die darauffolgende Forststraße durch den Wald führte mich nach Gstatterboden und weiter auf die Ennstaler Hütte. Froh war ich, als ein steiler Weg von der Forststraße abzweigte und mich meinem heutigen Tagesziel immer näher brachte. Eine Gams und zwei Schmetterlinge beim Liebesflug ließen mich meine Anstrengung kurz wieder vergessen. Auf der Hütte (1.543 Meter) angekommen wurde ich mit einem spektakulären Ausblick belohnt.

 

Das letzte Abendessen genoss ich mit Blick auf das Gesäuse, das Reichraminger Hintergebirge,

die liebliche Bergwelt Niederösterreichs und das Hochschwabmassiv.

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Mein Panorama Tisch für das Abendessen.

Etappe 7 – Abstieg und Urlaub am Bauernhof

Am letzten Tag war das traumhafte Panorama in Wolken gehüllt. Der Abstieg von der Ennstaler Hütte verlief auf Pfaden und Forststraßen, bevor ich beim ausgemachten Treffpunkt auf meine Familie gewartet habe.

 

Die Wiedersehensfreude war groß und ich bin dankbar, die vergangene Woche gesund

und mit vielen neuen Eindrücken und einer Portion Stolz im Gepäck gemeistert zu haben.

 

Die kommende Woche verbringe ich etwas entspannter, dafür mit erhöhtem Lärmpegel auf einem Bauernhof im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen.

Ein besonderer Dank geht an meinem Mann, der sich während meiner Abwesenheit um unsere Rasselbande sowie um Haus und Garten gekümmert hat.

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Mein Fazit

Ein anspruchsvoller Weitwanderweg, der viel Ausdauer und eine gute Kondition verlangt.

Ich bin täglich zwischen 8:00 und 9:00 gestartet und zwischen 16:00 und 18:00 erschöpft, aber glücklich am Etappenziel angekommen.

Ich bin eine langsame, aber zähe Wanderin, deren Körper sich bis auf ein paar kleine Wehwehchen an einem Tag im Knie und Oberschenkel erstaunlicherweise gut an die langen Tagesetappen angepasst hat.

 

Dank hervorragendem Wanderwetter habe ich viele Pausen eingelegt, u.a. um meinen Körper von dem Gewicht des Rucksacks zu entlasten und meine Füße auszulüften. Ich habe die Ruhe, die Freiheit und besonders die Einsamkeit genossen, meinen Körper an idyllischen Plätzen gedehnt, mich in den Wald gelegt, meinen Gaumen auf den Hütten kulinarisch verwöhnt und aufgrund des heißen Wetters sehr viel getrunken.

 

Die Steigungen bin ich bewusst langsam gewandert, um Energie zu sparen. Anspruchsvolle Abstiege haben meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, um nicht auszurutschen. An den ersten Tagen konnte ich Begegnungen mit Wanderern an der Hand abzählen, auch später blieb ihre Anzahl überschaubar. Handyempfang war nicht überall vorhanden, und eine Wanderkarte ist trotz ausreichender Beschilderung eine gute Investition.

 

Geschlafen habe ich nach meistens üppigem Abendessen wie ein Murmeltier bis zu zehn Stunden täglich. Nach Lagerübernachtungen auf den Almhütten (mit kalter Panorama-Freiluftdusche auf der Anlaufalm und ohne Duschgelegenheit auf der Ennstaler Hütte) habe ich eine frische Bettwäsche, eine eigene Dusche und ein kuscheliges Bett umso mehr geschätzt.

 

Die Etappen des Trails sind nicht in Stein gemeißelt. Erweitern Sie die Länge nach eigenen Vorlieben durch Ruhetage. Ab der achten Etappe sind täglich über 20 Kilometer zu wandern.

Ein Gepäcktransfer wird angeboten und es gibt Transfers, um den Trail bei jeder beliebigen Tagesetappe zu starten/zu beenden.

Entweder Sie buchen jede Unterkunft selbst oder Sie buchen alle Unterkünfte auf einen Schlag über die offizielle Buchungsagentur Trail Angels.  

 

An- und Abreise

Reichraming ist ab Wien Hauptbahnhof mit 1x Umsteigen in St. Valentin gut erreichbar.

Zurück nach Wien gibt es von Lunz am See einen Bus nach Waidhofen/Ybbs oder Scheibbs. Weiterfahrt per Bus oder Bahn mit mind. einmal Umsteigen in Amstetten oder Pöchlarn und St. Pölten.  

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