top of page
IMG_8137_edited.jpg

Aller guten Dinge sind drei:

Mittelalter, Wandern und Citylife

Ein sehr abwechslungsreiches Wochenende verspricht die Kombination der slowakischen Hauptstadt Bratislava in Verbindung mit Hainburg und einer Wanderung auf die drei Hausberge der Stadtgemeinde.

Die „Mittelalterstadt“ Hainburg genießen

Hainburg brachte ich bis jetzt mehr mit der Besetzung der Hainburger Au als mit einer mittelalterlichen Stadt in Verbindung. (Blickt man jetzt, rund 40 Jahre später, auf die Donau mit ihren Sandbänken, ist man froh, dass das geplante Donaukraftwerk nicht gebaut wurde und stattdessen 1996 der Nationalpark Donau-Auen ins Leben gerufen wurde).

 

Umso entzückter war ich, als ich gelesen habe, dass die östlichste Stadt von Österreich mit einer 2,5 Kilometer langen Stadtmauer, drei erhaltenen Toren und 15 Türmen aus dem 13. Jahrhundert aufwarten kann.

Das Wienertormuseum, untergebracht im gleichnamigen Tor, gibt Einblick in die spannende Geschichte von Hainburg und es werden unterschiedliche Stadtrundgänge angeboten.

Das Zentrum der über 8.000 Einwohner großen Stadt ist der Hauptplatz mit der um 1700 in barockem Stil erbaute Stadtpfarrkirche und der Mariensäule.

IMG_8093_edited.jpg

Eine „Schneeglöckchen-Wanderung“ zum Braunsberg, Schlossberg und Hundsheimer Berg

Anfang März begann für mich die Wanderung zu den letzten Ausläufern der Kleinen Karpaten beim „Bahnhof Kulturfabrik“. Es ging entlang der Donau, vorbei am Wasserturm und der Stadtmauer, in den Wald mit Baumriesen, an denen sich das Efeu emporrankte. 

IMG_8095_edited.jpg

Und dann sah ich erst ein Schneeglöckchen, dann zwei, dann drei, bis die ganze Böschung voller Frühlingsblüher war und die Umgebung in einen zarten Duft hüllte. Ich sah meine erste Biene in diesem Jahr, die Vögel zwitscherten, und als ich bei der Ruine Röthelstein ankam und mich am Panorama erfreute, verspürte ich eine Ruhe und tiefe Zufriedenheit.

IMG_8112_edited.jpg
IMG_8117_edited.jpg

Ab der Ruine ging es bergauf in einem Meer von Schneeglöckchen auf dem „Keltenweg“ zum 346 Meter hohen Braunsberg. Hier genoss ich auf einer steilen Felsenklippe den Wind und den Ausblick auf Hainburg. Das Naturschutzgebiet Braunsberg ist ein archäologisch bedeutsamer Ort, da die Kelten auf dem Plateau im 2. Jahrhundert vor Chr. eine Siedlung errichtet haben.

 

Für mich ging es jetzt wieder bergab, um kurze Zeit später den zweiten Berg – den Schlossberg – zu erklimmen. Schneeglöckchen gab es auf diesem Berg keine, dafür aber viele Spaziergänger. Oben angekommen sah ich Hainburg aus einer anderen Perspektive und gen Osten erspähte ich die Hochhäuser und den Kamzik-Turm von Bratislava.

IMG_8138_edited.jpg

Die mittelalterliche Heimenburg wurde im Jahr 1050 erbaut. Über ein Burgtor betritt man die eindrucksvollen Überreste, wo einst in der Burgkapelle 1252 die Hochzeit von Ottokar von Böhmen und Margarethe von Österreich stattgefunden hat.

IMG_8141_edited.jpg

Da aller guten Dinge drei sind, ging es wieder bergab und auf den letzten Berg, den Hundsheimer Berg, steil bergauf. Im Wald traf ich wieder auf einen weiß blühenden Teppich von Schneeglöckchen. Am Felsvorsprung „Hainburgblick“, wo der Wald den Ausblick auf Hainburg, den Schlossberg und den Braunsberg freigibt, machte ich eine Pause.

IMG_8149_edited_edited.jpg
IMG_8160_edited.jpg

Überrascht war ich, dass sich am Gipfel des 481 Meter hohen Hundsheimer Berges eine kleine Hütte mitsamt Gipfelkreuz befand. Der Abstieg zurück zum Bahnhof führte mich durch die „Große Klamm“, darunter versteht man einen Hohlweg, wo anstatt der Schneeglöckchen Leberblümchen um die Wette blühten. Zum Schluss sah ich noch einen Steinbruch, bevor ich in die Zivilisation und zum Bahnhof zurückkehrte.

 

Laut Outdooractive habe ich bei dieser Wanderung ca. 15 Kilometer zurückgelegt und bin dabei in etwa 740 Meter hinauf und hinuntergegangen. Meine Tour habe ich hier abgespeichert. Die Idee zu dieser Wanderung stammt aus dem Buch "Wandern mit Öffis: Die Wiener Hausberge". 

 

Für mich ging es jetzt wieder nach Hause, will man aber mehrere Tage in der Gegend bleiben, bietet sich eine Besichtigung von Bratislava oder ein Besuch von Carnuntum, einer einst sehr bedeutenden römischen Stadt an der Donau. Darüber hinaus gäbe es im Nationalpark Donau-Auen eine große Anzahl von Aktivitäten.

 

Regional genießen

Marchfelder Spargel, Marillen aus Kittsee, Bio-Erdbeergärten in Carnuntum – im Osten von Wien gedeihen Obst und Gemüse, aber auch der Wein prächtig. Der Tourismusverband „Donau-Niederösterreich“ listet auf einer interaktiven Karte lokale Produzent*innen sowie Heurige und Winzer auf.

Bratislava – pulsierende Metropole an der Donau

Im Schatten zwischen Wien, Prag und Budapest steht Bratislava. Als ich meiner Tochter zum Geburtstag einen Städtetrip in die slowakische Hauptstadt geschenkt habe, war ihre erste Reaktion: „Was soll ich denn da?“, glücklicherweise gab sie Bratislava eine Chance und stellte eine Liste von für sie reizvollen Sehenswürdigkeiten zusammen.

Ganz oben stand die Burg Bratislava. Das Wahrzeichen der Stadt thront auf einem Hügel mit Panoramablick auf die Donau und die Altstadt. Sie beherbergt das Slowakische Nationalmuseum und bietet Einblicke in die Geschichte der Slowakei.

IMG_2713_edited.jpg
IMG_2709_edited.jpg

Als nächstes führte mich meine Tochter durch das Gassengewirr der überschaubaren Altstadt mit kleinen Läden, Cafés, Eissalons und Restaurants. Auf einer Bühne gab es Live-Musik und die Stimmung war chillig – so wie sie es ausdrückte.

Beim Bummeln kamen wir am Michaelertor vorbei, dem einzigen erhaltenen der ursprünglich vier Stadttore. Als wir davorstanden, musste ich meine Tochter überreden, die Stufen hinaufzusteigen.

Nachdem wir über die Dächer von Bratislava geblickt hatten (weitere Aussichtspunkte sind das UFO und der Fernsehsender Kamzík), gingen wir zur außerhalb der Altstadt gelegenen und im Jugendstil erbauten Sankt-Elisabeth-Kirche. Sie wird wegen ihrer auffälligen Farbe auch als „Blaue Kirche“ bezeichnet und begeisterte uns vor allem mit ihren Verzierungen und den Mosaiken.

IMG_2699_edited.jpg

Zurück ging es entlang auf der Donaupromenade, wo sich Flusskreuzfahrtschiffe aneinanderreihten und man in Bars direkt am Wasser sitzen konnte. Von der Donaupromenade ging es über das slowakische Nationaltheater zu einer Bushaltestelle und per Bus zurück zum Bahnhof. 

IMG_2707_edited.jpg

Anreise

Ab Wien ist man mit dem REX 7 oder der S 7 Richtung Wolfsthal in rund 1 Stunde in Hainburg. Es gibt mehrere Haltestellen in Hainburg. Das hat den Vorteil, dass man nicht unbedingt zum Ausgangspunkt zurückgehen muss, zum Beispiel wenn man spontan beschließt, nur einen oder zwei der drei Hainburger Berge zu erwandern.  

 

Von Hainburg ist man mit dem Bus 901 in etwa 20 Minuten in der slowakischen Hauptstadt. Retour nach Wien steigt man in Bratislava in den REX 6 ein und eine Stunde später in Wien wieder aus.

Fahrplanauskunft: ÖBB Scotty

bottom of page